1959 entstand am unteren Ende der Alkuinstraße die Gartenanlage "Lehmküllchen". Durch Umstrukturierungen im Aachener Norden wurde aber schnell klar, dass die dort gegründeten Kleingartenanlagen keine eigenständige Zukunft hatten. Es wurde beschlossen, die Anlagen "Paßstraße", "Alte Baumschule", "Karlsburg" und "Lehmküllchen" zusammenzuführen und unter dem Namen "Familiengartenverein Lehmkülchen" beim "Stadtverband Aachen für Kleingärtner" eintragen zu lassen.
In der Gründungsversammlung am 13.März 1962 wurde der Plan in die Tat umgesetzt.
Trümmerschutt diente als Untergrund für das neue Areal. In etwa zeitgleich wurde mit dem Bau der GeWoGe Wohnblöcke und der Alkuinschule begonnen.
Schnell kam man zu der Überlegung, dass zu den 125 Gärten auch ein entsprechendes Vereinsheim gehört. Mit dem Vereinsheim sollte das Gemeinschaftsgefühl der Kleingärtner einen sichtbaren Ausdruck erhalten. Baubeginn war im Januar 1965. In Eigenleistung wurde das 20m lange und 10m breite Vereinsheim gebaut. Ein Architekt und Gartenmitglied übernahm die Planung für den Bau des Vereinsheims inklusive einer schönen, großen Terrasse. Bauleiter war der damalige 2.Vorsitzende Steinhauer. 4 Maurer und viele fachfremde Mitglieder (vom Friseur bis zum Stadtinspektor) bauten in 1,5 Jahren unser schönes Vereinsheim.
Über die vielen Jahrzehnte wurde das Gemeinschaftsgefühl im und um das Vereinsheim gelebt. Viele verrückte Ideen sind über die Jahre an der Theke entstanden.
Die "Laubenpieper-Band" sorgte in dieser Zeit für beste Stimmung. Später entstand daraus die Musikgruppe "Die Köllepööetzer", die sich im Öcher Fastelovvend einen Namen machte.
Die Sommerfeste entwickelten sich schnell zu einem Geheimtipp in und außerhalb der Kolonie. Neben Glücksrad, Kinderspielen und Grillstand lockte früher wie heute der Bierwagen die trockenen Kehlen zur geselligen Runde. Ein Fest für Alt und Jung. Samstags Abend werden die Tanzbeine geschwungen. Montags Nachmittags gab es Kaffee und Kuchen für die ältere Generation und eine große Tombola für alle. Am Abend wurde der Kirmesmann der Kolonie durch die Kolonie gefahren - die Trauergemeinde nimmt nochmal Abschied von Ihrer "Merle" . Am Ende steht dann die feuchtfröhliche "Feuerbestattung" der Strohpuppe, ehe der Bierwagen wieder bis zum nächsten Jahr zugeschlossen wird. Mitte der 90er Jahre kam der Freitag als Eröffnungstag für das Sommerfest hinzu. Die Kinder aus dem Lehmkülchen eröffnen seitdem das Sommerfest mit einem Laternenzug durch die Kolonie.
Das Angebot für Gartenmitglieder wuchs stetig. Es wurde ein Skat- und ein Strickclub gegründet; es fanden Olympische Spiele statt; es wurden Fahrten an den Bodensee zu Familienangehörigen eines Gartenmitgliedes organisiert; es fanden regelmäßige Fahrten mit Doppeldeckerbussen in die Freizeitparks der Region statt. Vatertag und Muttertag wurde gebührend gefeiert. Ostereier suchen gehört mittlerweile zu der gleichen Tradition wie der Nikolaus, der den Kindern in jedem Jahr eine Nikolaustüte überreicht. Diese und weitere tolle Aktivitäten haben ihren Ursprung in unserem Vereinsheim gefunden.